Baden-Württemberg blüht: Sonderpreis für blühende Kleinterrassen in der Ortenau Überghabe des Preisgeldes an das Weinparadies Ortenau Seit über 30 Jahren ist moderner Terrassenbau in der Ortenau eine Erfolgsgeschichte. Angestoßen durch den Winzer Franz Benz, langjähriger Vizepräsident des Badischen Weinbauverbandes aus Oberkirch-Bottenau, nahm man an dem Landeswettbewerb teil. Schwer zugängliche und mühsam zu bearbeitende Steillagen wurden zu Klein- und Querterrassen umgestaltet. Die Steinacher Baufirma Bernhard Schwörer Erd- und Wegebau GmbH konnte mit dem nach ihm benannten ‚Schwörerverfahren‘ mit Bagger und Raupe standfeste und kostengünstige Terrassen erstellen, deren Einrichtung und Bewirtschaftung von Stellen der privaten wie staatlichen Weinbauberatung begleitet wurden. Inzwischen sind 350 Hektar Fläche in Ortenauer Weinbergslagen terrassiert; das Verfahren kommt in fast allen deutschen Weinanbaugebieten mit Steillagen zum Einsatz. Im Rahmen des Landeswettbewerbs ‚Baden-Württemberg blüht‘, bei dem 134 Bewerbungen eingingen, wurde die Initiative ‚Blühender Kleinterrassenbau in der Ortenau‘ mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. „Im Rahmen des Wettbewerbs wurden“ wie das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz mitteilt, „vielfältige und außergewöhnliche Ideen zur Stärkung der Biodiversität im Land gesucht“. „Der Schutz unserer Arten ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Es gibt bereits viele Ideen und Initiativen, die vorbildlich sind. Dies hat unser Wettbewerb gezeigt. Wir wollen mit den ausgewählten Projekten Beispiele aufzeigen und Anregungen geben, was jeder in seinem Umfeld für den Erhalt der Artenvielfalt leisten kann“, betonte Minister Peter Hauk. Franz Benz und die Badische Weinkönigin Sina Erdrich aus Durbach konnten aus der Hand von Minister Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz im Kloster Bebenhausen die Auszeichnung entgegen nehmen. Sie ist verbunden mit einem Preisgeld von 1.500 €. Franz Benz übergab diesen Betrag dem Weinparadies Ortenau. „Wir freuen uns sehr über diese großzügige Geste“, so der 1. Vorsitzende des Weinparadies Ortenau, Stephan Danner, „wir werden das Geld sinnvoll in den Erhalt der einzigartigen Kulturlandschaft investieren, die mit ihrer blühenden Vielfalt auch für einen attraktiven Weintourismus eine besondere Attraktion besitzt“. Anfangs bestimmten arbeitsökonomische Gründe die Anlage dieser Terrassen, da Parzellen bewirtschaftet werden konnten, die ansonsten eventuell brach liegen würden. Auf ihnen ist Maschineneinsatz möglich und auch die Handarbeiten auf ebener Fläche konnten erleichtert wurden. Der Pflanzenschutz wurde aufgrund der einzeln stehenden und gut durchlüfteten Rebanlagen verringert. Durch die leichtere Einsaat zahlreicher Pflanzen konnte die Bodenfruchtbarkeit erhöht werden, die entstandenen Böschungen wurden zu artenreichen Flächen und zeichnen sich in ihrer biologischen Vielfalt durch eine fast mediterrane Weinbergsflora und –fauna aus. „Lebewesen in der Böschung“, fügt Franz Benz hinzu, „werden durch einmaliges Mähen geschont und haben hier Rückzugsflächen. Die warmen trockenen Böschungshabitate bieten Lebensraum für verschiedenerlei Eidechsen, Gottesanbeterinnen, diverse Käfer und Schmetterlingsarten sowie weitere Tiere und Insekten“. 2008 wurden die ‚Oberkircher Terrassentage‘ durchgeführt. In diesem Jahr fand in Bottenau zum neunten Mal ein Terrassenseminar statt. Aus fast allen deutschen Anbaugebieten, aus dem Elsass, aus Südtirol, der Schweiz oder Luxemburg kamen bereits interessierte Fachbesucher, eine gedruckte Anleitung „Anlage und Bewirtschaftung von Weinbergterrassen“ findet nach wie vor großen Absatz. Durch geknüpfte Kontakte zur Hochschule Geisenheim, mit einem neu dort angesiedelten Projekt „BioQuis“ (Förderung der Biodiversität durch Querterrassierung im Steillagenweinbau) und dem Steillagenzentrum der Mosel soll der Wissenstransfer untereinander weiter verstärkt und ausgebaut werden. Auch mit dem internationalen Terrassennetzwerk ITLA werden, seit deren Tagung 2018 in St. Ulrich, intensive Kontakte gepflegt. 3.963 Zeichen BU: Franz Benz übergibt den Sonderpreis im Rahmen des Wettbewerbs ‚Baden-Württemberg blüht‘ an Stephan Danner, 1. Vorsitzender Weinparadies Ortenau e.V. (v.l.n.r): Stefan Huschle / Weingut Franckenstein, Felix von Roeder / Weingut Freiherr von Roeder-Diersburg / Stephan Danner, Franz Benz, Bernd Hammes / Bereichsvorsitzender Ortenau WBV e.V. (WPO) Bild zum Download unter www.pressebuero-mwk.de Weitere Bilder von der Preisverleihung unter: https://cloud.landbw.de/index.php/s/LRd74YXYFTsdWqM Weitere Informationen: Weinparadies Ortenau e.V. – Geschäftsstelle Weintourismus: Tel 07802 82606, info@weinparadies-ortenau.de, www.weinparadies-ortenau.de ANSPRECHPARTNER: