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13.09.2018

Elftes Symposium der Wilhelm Hausenstein Gesellschaft zum Thema ‘Reisen’ vom 19. – 21. Oktober 2018 in Hornberg

Der aus Hornberg im Schwarzwald stammende kunstsinnige Publizist Wilhelm Hausenstein (1882 – 1957) unternahm Zeit seines Lebens Reisen zu den Geburtsstätten der europäischen Kultur, so nach Griechenland und Italien und begab sich auf ‚besinnliche Wanderfahrten‘ in europäische Hauptstädte. Ab 1953 bis 1955 wirkte er als erster Botschafter der Bundesrepublik in Paris.

Um das heutige Massenphänomen der Reise dreht sich das elfte Symposium der Wilhelm-Hausenstein-Gesellschaft. Die Eröffnungsveranstaltung wie auch alle weiteren Vorträge finden im Großen Ratssaal des Hornberger Rathauses statt. Der Eintritt dazu ist jeweils frei.
Regelmäßig alle zwei Jahre veranstaltet die 2001 gegründete Wilhelm-Hausenstein-Gesellschaft das Symposium. Die bisherigen Themenbereiche, wie ‚Literatur‘, ‚Emigration und Exil‘, ‚Architektur‘, ‚Religion’, ‚Europa‘, die alle einen direkten Bezug zum Leben und Wirken des bedeutenden Kulturschriftstellers haben, liegen nach den Symposien in gedruckter Form vor. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei zu besuchen - im Stadtmuseum Hornberg besteht dabei auch die Gelegenheit zur Besichtigung des Gedenkraums zu Wilhelm Hausenstein, der durch große Unterstützung von Hausensteins Tochter Marie-Renée (1939 - 2011)und ihrem Mann Kenneth Croose Parry gestaltet werden konnte.

Am Freitag, 19. Oktober findet um 18.00 Uhr die Begrüßung durch Bürgermeister Siegfried Scheffold statt, gefolgt von einem einführenden Vortrag des Hausenstein-Biographen Dr. Johannes Werner und ‚Anmerkungen zum Thema des Reisens als Inspiration, Kontemplation oder Obsession‘ durch den Vorsitzenden der Wilhelm-Hausenstein-Gesellschaft Wolfgang Boeckh. Musikalisch umrahmt wird die Eröffnung durch die Bigband des Wilhelm-Hausenstein-Gymnasiums in Durmersheim unter der Leitung von Thomas Urban.

Hausensteins „Reise Bagatellen“ von 1932 stellt der Übersetzer und Filmemacher Dr. Alexander Schwarz am Samstag, 20. Oktober um 09.30 Uhr vor, während der ehemalige Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Baden Dr. Ulrich Fischer die „Reise des Lebens“ als eine „Wanderung zum ewigen Leben“ interpretiert.
„Die Geschichte der Reisekultur und deren Reflexion in der deutschsprachigen Literatur in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts“ behandelt die Museumspädagogin der Sammlung Reinhart in Winterthur, Dr. Kerstin Bitar.
Nach der Mittagspause stellt der Kunsthistoriker Prof. Dr. Henry Keazor die Rolle der Kunstwerke in Nathaniel Hawthornes „The Mable Faun“ vor – und Prof. Dr. Hubert Roland und Julie Crombois (beide von der Katholischen Universität in Louvain / Belgien) befassen sich mit dem „nomadischen“ Schreiben auf Reisen und im Exil. „Odysseus und seine Reise… nach London“ lautet das Thema des Anglisten Prof. Dr. Norbert Greiner mit dem der Samstag beschlossen wird

Die musikalische Matinee am Sonntag, 21. Oktober bestreiten ab 10.00 Uhr die Musikerin Gabriele Grund / Gesang und Thomas Urban / Klavier. Um 11.00 Uhr beschließt die Musikwissenschaftlerin Prof. Dr. Silke Leopold mit „Erwartungen und Enttäuschungen zu musikalischen Reiseberichten“ den Vortragsreigen des elften Wilhelm-Hausenstein-Symposiums.

Nach jedem Vortrag findet eine Frage- und Diskussionsrunde statt.

Unter sind alle wichtigen Informationen zur Gesellschaft, den bisherigen Symposien und zur aktuellen Veranstaltung eingestellt.

Unterkünfte können gebucht werden über die Tourist-Info Hornberg, Tel 07833 - 79 344, tourist-info@hornberg.de.

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Wer war Wilhelm Hausenstein?

Wilhelm Hausenstein kam am 17. Juni 1882 im badischen Hornberg als Sohn des großherzoglichen Steuerkommissärs Wilhelm und seiner Frau Clara Baumann, der Tochter des dortigen Bärenwirts, zur Welt. Seine Jugend hat er eindrucksvoll in den Werken ‚Lux perpetua’, ‚Onkel Vere der Douglas’ und im ‚Buch der Kindheit’ beschrieben. Der Vater verstarb früh, die Witwe zog mit Wilhelm nach Karlsruhe, wo er sein Abitur ablegte und danach in Heidelberg, Tübingen und München Klassische Philologie und nach der Promotion auch Kunstgeschichte studierte. Er verfasste mehr als 80 Bücher zur Kunstgeschichte (‚Der nackte Mensch in der Kunst aller Zeiten und Völker’, 1913); war nach seinem Ausschluss aus der Reichsschrifttumskammer weiterhin Redakteur der Frankfurter Zeitung, für die er ab 1916 arbeitete. Wegen seiner jüdischen Ehefrau Margot Lipper (Heirat 1919) und seiner nicht regierungskonformen Haltung, die sich u.a. darin zeigte, dass er jüdische Künstler nicht aus seinen Werken tilgte, musste er die Zeitung 1943 verlassen.
Wirtschaftlich und persönlich schwierige Jahre folgten. 1948 wurde er Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, ab 1950 deren Präsident. Von 1950 bis 1953 war er erster Generalkonsul der Bundesrepublik in Frankreich und ab 1953 bekleidete er das Amt des ersten deutschen Botschafters in Paris. Am 3. Juni 1957 verstarb Hausenstein in München. Die zum 75. Geburtstag vorgesehen Ehrenbürgerwürde seiner Heimatstadt Hornberg wurde ihm posthum verliehen – die Stadt richtet im Rathaus einen Gedenkraum an ihren Ehrenbürger ein. Seine Frau Margot verstarb 1997 im Alter von 107 Jahren auf einer Reise in Havanna.

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Bildmaterial zu Hausenstein ist ebenfalls zum Download eingestellt –

Abdruck honorarfrei

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